Trotz naturnahem Waldbau und natürlicher Verjüngung gibt es verschiedene Gründe, wieso wir uns die Frage der zukünftigen Baumarten stellen müssen: Einerseits haben wir immer noch grosse Flächen mit nicht natürlichen Beständen. Andererseits haben wir mit den in naturnahen Wäldern meistens herrschenden Baumarten Buche, Fichte und Tanne teilweise so grosse Probleme, dass wir auch an der Zukunftsfähigkeit der naturnahen Hochwälder (Klimaxgesellschaften) zweifeln müssen. Da wir nun das Phänomen der extremen Wetterlagen mit starken Heiss- und Trockenphasen bereits seit 2003 erleben, geben uns die Bäume selber Auskunft, wie gut sie damit zurecht kommen. Wir müssen sie nur betrachten. Neben der Beobachtung der Belaubung/Benadelung geben uns insbesondere die Jahrringe sehr gut Auskunft über die Vitalität der Baumarten. Das ist ein Hinweis für jeden Waldbauer, Forstwart und Förster, sich die Stöcke und Trennschnitte möglichst vieler Baumarten genau anzusehen und zu vergleichen. Da im Einzelfall Kronengrösse, Bedrängung und weitere Faktoren dazukommen, muss das mit Vorsicht und am besten gerade während dem Fällen gemacht werden. Dann ist mit einer Baumansprache und der Betrachtung des Stockes die Einschätzung der Vitalität am zuverlässigsten. So können auch Nebenbaumarten am konkreten Standort ganz pragmatisch Einblicke in ihr heutiges Wachstumspotenzial im Vergleich zu den Hauptbaumarten geben.
(Leider lässt sich das nicht aus dem Landesforstinventar herauslesen. Theoretisch müsste es mit der Veränderung der Basalfläche je Baumart korrelieren. Doch diese ist auch vom durchschnittlichen Alter und der Nutzung beeinflusst und somit schwierig zu interpretieren.)
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